Digital Natives scheinen die Hoffnungsträger der digitalen Transformation zu sein.
Eine Standardempfehlung, wie die digitale Transformation gefördert werden kann, lautet nämlich: Rekrutieren Sie Führungskräfte und Mitarbeitende aus der „Net Generation“! Doch können die Digital Natives die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllen?
Eine Studie von Prof. Dr. Rolf Schulmeister von der Universität Hamburg zeigt, dass diesbezüglich Skepsis angebracht ist. In seiner Untersuchung “Gibt es eine Net Generation?” kommt er nämlich unter anderem zu nachstehenden Resultaten (Seite 148ff der Studie).
Eine Untersuchung kommt jedoch zu eher ernüchternden Ergebnissen
Eine Net Generation, die sich aufgrund ihres häufigen Mediengebrauchs tatsächlich Medienkompetenz angeeignet hat, gibt es nicht. Ob jemand Medienkompetenz erwirbt oder nicht, hängt primär von der individuellen ethnischen und sozialen Herkunft ab, nicht aber von der grundsätzlichen Verfügbarkeit und dem ständigen Gebrauch irgendwelcher Medienanwendungen. Der Umstand, sozusagen als „Digital Native“ aufgewachsen zu sein, rechtfertigt nicht die Zuschreibung einer allgemeinen Medienkompetenz (vgl. These 7 und 8).
Digital Natives übertragen ihre im Freizeitgebrauch erworbene Medienkompetenz nicht automatisch und nahtlos auf andere Lebensbereiche, wie z.B. Lernen oder Arbeit (vgl. These 9). Wer also einen im Privatleben medienkompetenten Mitarbeitenden einstellt, hat keineswegs die Garantie dafür, dass dieser Mitarbeitende seine Kompetenz auch im Berufsleben einbringen kann.
Aus unserer Praxiserfahrung können wir die Thesen von Schulmeister wie folgt ergänzen:
Auch die ausgewiesene Medienkompetenz von Digital Natives ist kein Erfolgsgarant, wenn diese nicht gleichzeitig über ausreichende soziale und Kommunikationskompetenz verfügen.
Welche Schlussfolgerungen ergeben sich daraus für die Social-Enterprise-Strategie Ihres Unternehmens?